Worum geht es ?
Das Ziel: den öffentlichen Raum neu gestalten.
Für mehr Lebensqualität in
Rosenthal, Wilhelmsruh und Niederschönhausen (westl. B96a)
Warum brauchen wir eine bessere Gestaltung des öffentlichen Raums ?
Schulweg mit Radweg zur Grundschule, allerdings ohne Schulkinder
Pendler- und Schwerlastverkehr durch Wohngebiete
„Radwege“
Geringe Aufenthaltsqualität
Der größte Teil des öffentlichen Raums ist Verkehrsfläche für den motorisierten Verkehr. Fusswege sind in katastrophalem Zustand und viel zu klein. Niemand will sich in lauten und zugeparkten Straßen längere Zeit aufhalten. Es gibt fast keine Orte für Begegnung, Bewegung oder entspannten Aufenthalt im Freien.
Schwerlastverkehr
Durch unsere Wohngebiete fahren 24/7/365 LKW auf überregionalen und internationalen Routen. Die Straßen sind hierfür jedoch weder baulich geeignet noch von der Klassifikation her dafür vorgesehen, denn sie führen mitten durch Wohngebiete (Weiteres siehe Seite „Schwerlastverkehr“).
Zu wenig Grünflächen und Bäume
Der größte Teil des öffentlichen Raums ist Betonfläche für Auto- und Schwerlastverkehr. Unsere Stadtteile sind für die Herausforderungen des Klimawandels mit langen und intensiven Hitzeperioden und Starkregenereignisse nicht vorbereitet.
Mangelnde Verkehrs- und Schulwegssicherheit
Ältere oder Menschen mit Einschränkungen trauen sich nicht mehr aufs Rad, Kinder können aufgrund mangelnder sicherer Verkehrs-Infrastruktur kaum Wege allein zurücklegen: es gibt keine sicheren Radwege, keine guten Fußwege und Kinder werden zwischen überall parkenden Autos nicht gesehen. Eltern müssen Kinder auf jedem Weg begleiten, um sicher anzukommen. Dauerstress für Eltern, Großeltern und Kinder!
Planlose Planer
Anstatt die Herausforderungen der Zukunft im Blick zu haben und langfristige Strategien schrittweise praktisch umzusetzen wird von den Planern jede Straße einzeln betrachtet, die Regeln des Straßenbaus der Vergangenheit angewandt und in jeder Straße werden neue Verteilungskämpfe um den Raum geführt, ohne übergreifenden Plan, ohne Konzept und ohne Vision.
Mangelnder Gesundheitsschutz
Menschen leiden unter Lärm, schlechter Luft, Feinstaub und sind gestresst, wenn sie am Verkehr teilnehmen. In Studien gesicherte Gesundheitsschäden der Menschen vor Ort z.B. durch Lärm und Feinstaub werden als Kollateralschaden des Verkehrs in Kauf genommen. Hitze in der Stadt wird insbesondere für ältere Menschen zunehmend zum Problem.
Unsere Vision – das Kiezgebiet
Das Kiezgebiet ist
- Ein Gebiet bestehend aus mehreren verkehrsberuhigten Zonen nebeneinander. Die Gestaltung ist aufeinander abgestimmt.
- Die einzelnen Zonen sollen nach dem Muster der sog. „Kiezblocks“ angelegt werden. In Barcelona heißen sie „Superblocks“; in London wird diese Art der Stadtentwicklung als „Mini-Holland“ bezeichnet.
- Während „Kiezblocks“ primär Nebenstraßen betrachten, soll das „Kiezgebiet“ auch und gerade Konzepte für die Hauptverkehrsstraßen beinhalten mit dem Ziel der Verringerung und Vermeidung ortsfremden Pendlerverkehrs.
- Es soll eine einheitliche und abgestimmte Entwicklung des öffentlichen Raums in allen drei Stadtteilen Niederschönhausen (westlich B96a), Rosenthal und Wilhelmsruh in der Zukunft sicherstellen.
- Details des Konzepts werden zusammen mit Fachplanern, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft erarbeitet.
- Die Umsetzung erfolgt durch Sofortmaßnahmen, einen schrittweisen Planungsprozess sowie durch schrittweisen Umbau des öffentlichen Raums über einen Zeitraum von 10-15 Jahren.
Was sind die Ziele ?
- Erhöhung der Lebensqualität
- Verbesserung des Gesundheitsschutzes (Gefahren durch Lärm, Feinstaub, Hitze)
- Verbesserung der Verkehrssicherheit, sodass alle Menschen am Verkehr gleichberechtigt teilnehmen können
- Stärkung des Umweltverbunds (Fuß-, Radverkehr und öffentlicher Personennahverkehr)
- Stärkung des lokalen Kleingewerbes zur Verbesserung der wohnortnahen Versorgung („15 Minuten Stadt“)
- Anpassung an den Klimawandel
Wie sollen die Ziele erreicht werden?
- Das Konzept gibt nur einen Rahmen, einheitliche Leitlinien für die Gestaltung und einen Zeitplan vor
- Die konkrete Umsetzung für jede Straße und jeden Kiez bleibt Aufgabe von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft
Typische Elemente der Umsetzung sind: - Verkehrsberuhigung in Wohnquartieren, z.B. durch ein intelligentes System von (gegenläufigen) Einbahnstraßen, Modalfiltern und Diagonalsperren
- Gezielte Bepflanzungskonzepte und Beschattung
- Bau sicherer und baulich getrennter Rad- und Fusswege, damit sie auch von älteren Menschen und Kindern ohne Angst benutzt werden können
- Anbieten von Alternativen zum Autoverkehr durch den Umweltverbund und Carsharing
- Bessere Lösungen für Pendler: (Heidekraut-)Bahn einbinden, Rad-Schnellverbindungen durch das Gebiet (z.B. für E-Räder, Vorrangnetz), Straßenbahn ausbauen.
- Lieferzonen für Handwerker, Kleingewerbe, Pflegedienste sowie zum Ein- und Ausladen
- Bauliche Sicherung von Kreuzungen zur Vermeidung von Eckenparken
- Hauptverkehrssraßen sollen gestaltet werden, dass regelmäßiges Pendeln ortsfremder PKW durch das Kiezgebiet unattraktiv gemacht wird, z.B. Kreisverkehre, Begegnungszonen, Begleitgrün, Tempo 30
- Sperrung (sog. „Teileinziehung“) übergeordneter Straßen für ortsfremde LKW >7,5t
Wie soll es umgesetzt werden?
- Am Anfang steht ein Einwohnerantrag, der von mindestens 1000 in Pankow gemeldeten Personen ab Alter 16 Jahre unterschrieben werden muss.
- Der Antrag wird in die Bezirksverordnetenversammlung Pankow eingebracht, beraten und beschlossen.
- Das Bezirksamt setzt das Konzept in Zusammenarbeit mit dem Senat (der für die Hauptverkehrsstraßen zuständig ist) Schritt für Schritt um, beginnend mit Sofortmaßnahmen und der Ausschreibung von Planungsleistungen.
Setzen wir dem bisher planlosen Vorgehen der Verwaltung einen klaren Rahmen: unterschreiben Sie unseren Einwohnerantrag zum „Kiezgebiet“.
Unterschriftsberechtigt sind alle Menschen, die melderechtlich im Bezirk Berlin-Pankow wohnen und mindestens 16 Jahre alt sind.
Hier finden Sie den Antragstext, das Flugblatt und erfahren, wie und wo Sie unterschreiben können:
Verein für Nachhaltige Verkehrsentwicklung e.V.
Sie möchten es noch genauer wissen ?
Laden Sie sich hier eine vollständige Ausarbeitung eines Konzepts mit konkretem Bezug zu den Stadtteilen und konkreten Lösungsvorschlägen herunter: